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Erste Hilfe nach einem Sturz
Sturzprophylaxe-Beratung
Fazit
Laut Statistik stürzen etwa 30 Prozent der über 65-Jährigen, die zu Hause wohnen, mindestens einmal im Jahr und in der Altersgruppe der über 80-Jährigen sogar noch häufiger. (1) Hinzu kommt, dass ein Sturz mit zunehmendem Alter oftmals nicht nur Prellungen verursacht, sondern schwerwiegendere Verletzungen wie Knochenbrüche mit sich zieht und eine Pflegebedürftigkeit verstärken kann.
Angesichts dessen ist Sturzprophylaxe im Alter ein wichtiges Thema, mit dem sich ältere Mitmenschen und ihre Angehörigen so früh wie möglich beschäftigen sollten.
Im folgenden Beitrag erfahren Sie, was sich hinter dem Begriff Sturzprophylaxe verbirgt und welche Gründe und Risikofaktoren Stürze verursachen können. Zudem möchten wir Sie darüber aufklären, mithilfe welcher Maßnahmen Sie das Sturzrisiko zu Hause und außerhalb Ihres häuslichen Umfelds reduzieren und welche Hilfsmittel Sie dafür nutzen können.
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Unter Sturzprophylaxe versteht man das Zusammenspiel von pflegerischen und therapeutischen Maßnahmen, die Stürze verhindern oder auf ein Minimum reduzieren sollen. Hierzu zählen präventive Handlungen wie die regelmäßige Durchführung körperlicher Aktivitäten, Verhaltensänderungen im Alltag sowie die Beratung der Betroffenen durch Pflegefachkräfte.
Ziel der Sturzprophylaxe ist es, Sturzrisikofaktoren zu erkennen und mithilfe der verschiedenen Maßnahmen Stürze vorzubeugen. Besonders ältere Mitmenschen sollen so vor den schwerwiegenden Folgen eines Sturzes geschützt werden, sodass ihnen ein weitestgehend selbstständiges Leben ermöglicht werden kann.
Dementsprechend kann eine erfolgreiche Sturzprophylaxe dazu beitragen, die Gesundheit und Lebensqualität von Senioren zu erhalten und das Risiko von Krankenhausaufenthalten und einer Pflegebedürftigkeit zu minimieren.
Möchten Sie die Sturzgefahr in Ihrem häuslichen Umfeld eingrenzen, müssen Sie vorerst herausfinden, welche Ursachen in Ihrem Fall dafür verantwortlich sein können. In den folgenden Abschnitten haben wir die häufigsten Risikofaktoren für Sie zusammengefasst. (2)
Mit zunehmendem Alter nimmt das Reaktionsvermögen ab, sodass bereits kleine Hindernisse in der Wohnung wie herumliegende Kabel oder Teppichkanten zur Stolperfalle werden können. Aber ebenfalls die nachlassende Sehkraft führt dazu, dass potenzielle Gefahrenquellen übersehen werden und die Betroffenen stürzen.
Augenkrankheiten sowie Altersweitsichtigkeit können ebenfalls das Sturzrisiko von Seniorinnen und Senioren erhöhen. Besonders außerhalb ihres gewohnten Umfelds fühlen sich Menschen mit einem eingeschränkten Sehvermögen hilflos und unsicher. Dies führt zu einer Gangunsicherheit, welche das Risiko zu stürzen provoziert.
Muskelabbau ist ein physiologischer Vorgang, der mit zunehmendem Alter normal ist. Dieser wird durch den Mangel an Bewegung verstärkt. Besonders ältere Mitmenschen, die aufgrund einer körperlichen Beeinträchtigung sowie nach einer Operation oder während einer längeren Krankheitsphase in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, verlieren schnell an stabilisierender Muskulatur. Die Folge ist ein gestörter Gleichgewichtssinn, der die Sturzgefahr erhöht.
Ein eingeschränktes Hörvermögen hindert ältere Menschen nicht allein an der sozialen Teilhabe in der Gesellschaft, sondern kann ebenfalls den Gleichgewichtssinn beeinträchtigen und Schwindel verursachen. Dadurch kommt es häufiger zu Stürzen, die durch einen regelmäßigen Besuch beim HNO-Arzt verhindert werden können.
Die gleichzeitige Einnahme bestimmter Medikamente kann zu unerwünschten Wechselwirkungen führen. Diese können sich nicht nur negativ auf die Wirksamkeit der einzelnen Arzneimittel auswirken, sondern ebenfalls Nebenwirkungen wie Schwindel hervorrufen.
Sollten Sie ein neues Medikament verschrieben bekommen haben, welches die erwähnten Wechselwirkungen bei Ihnen auslöst, sollten Sie Ihren behandelnden Arzt darauf ansprechen. Denn dieser hat dann die Möglichkeit, die Medikation anzupassen oder auf ein anderes Präparat auszuweichen.
Leiden Sie unter zu hohem oder zu niedrigem Blutdruck oder wurde bei Ihnen eine Herz-Kreislauf-Erkrankung diagnostiziert, dann ist das Auftreten von plötzlichem Schwindel keine Seltenheit. Auch dieses Thema sollten Sie bei Ihrem nächsten Arztbesuch zur Sprache bringen, sodass Ihr Hausarzt Sie dementsprechend behandeln kann.
Senioren, die bereits gestürzt sind und Verletzungen davongetragen haben, haben oftmals Angst davor, dass sich ein Vorfall wie dieser wiederholt. Die daraus resultierende Unsicherheit wirkt sich dann häufig negativ auf ihren Bewegungsdrang aus. Die Folge ist eine eingeschränkte Beweglichkeit, welche zu Muskelverlust und zu Osteoporose führen kann. Ein Gespräch mit der Hausärztin oder dem Hausarzt kann dabei helfen, den Betroffenen die Angst vor einem erneuten Sturz zu nehmen.
Auch zu lange oder zu weite Kleidung sowie zu kleine oder zu große Schuhe erhöhen mit zunehmendem Alter das Sturzrisiko. Achten Sie daher darauf, dass Ihre Kleidungsstücke sowie Ihre Schuhe Ihrer aktuellen Größe entsprechen und die Hausschuhe mit einer rutschfesten Sohle ausgestattet sind.
Eine der häufigsten Ursachen für Stolperunfälle bei Senioren sind herumliegende Gegenstände am Fußboden, rutschende Teppichläufer sowie lose Elektronikkabel und rutschige Bodenbeläge. Um Unfälle vorzubeugen, sollten Sie auf ein aufgeräumtes Umfeld achten, Teppiche rutschfest am Boden befestigen und Elektrokabel sicher verlegen.
Ein Sturz kann das Leben älterer Menschen von heute auf morgen verändern. Denn auch wenn die verunfallte Person nur Prellungen davongetragen hat, fürchten sich die Betroffenen davor, erneut zu stürzen und verlieren das Vertrauen in ihre Mobilität.
Dies hat oftmals zur Folge, dass sie ihre körperlichen Aktivitäten auf ein Minimum reduzieren und dadurch unbewusst ihr eigenes Sturzrisiko erhöhen. Denn wie jeder weiß, ist körperliche Fitness der Schlüssel für ein langes und gesundes Leben. Diese Maßnahmen zur Sturzprophylaxe gibt es:
In den folgenden Absätzen möchten wir näher auf die verschiedenen Möglichkeiten zur Sturzprophylaxe eingehen, sodass Sie die Sicherheit in Ihrem Zuhause erhöhen und das Sturzrisiko minimieren können.
Um Stürzen im Alter vorzubeugen, ist die effektivste Maßnahme, körperlich fit zu bleiben oder die Beweglichkeit nach einem Krankenhausaufenthalt oder einer Krankheit wiederherzustellen. Hierbei hilft es, körperliche Aktivitäten in den Alltag älterer Menschen zu integrieren. Folgende Maßnahmen fördern das Gleichgewicht, sorgen für einen sicheren Stand und stärken die Muskelkraft:
Wichtig: Bestimmte Krankheiten wie Parkinson, Multiple Sklerose sowie visuelle Beeinträchtigungen schränken die Betroffenen in ihrer Mobilität ein und erhöhen das Sturzrisiko. Darum sollten Sie vorweg mit Ihrem behandelnden Arzt abklären, welche Übungen zur Sturzprophylaxe für Sie oder Ihren pflegebedürftigen Angehörigen geeignet sind.
Es gibt Medikamente, die das körperliche Gleichgewicht beeinträchtigen und somit das Sturzrisiko erhöhen. Hierzu gehören Arzneimittel wie Blutdrucksenker und Beruhigungsmittel. Dieselben Auswirkungen haben Medikamente wie Antidepressive und Parkinson-Mittel. Sie hemmen das Durstgefühl und können besonders bei älteren Mitmenschen zur Dehydration führen.
Die Folgen sind unter anderem Störungen des Gleichgewichtssinns, Schwindel, eine zunehmende Verwirrtheit sowie die Gefahr einer Thrombose und Embolie. (3)
Sollten Sie Beeinträchtigungen dieser Art bemerken, empfehlen wir Ihnen, Ihre aktuelle Medikation mit Ihrem Hausarzt zu besprechen. Das Gleiche gilt, wenn Sie sich nach der Einnahme eines neuen Medikaments unwohl fühlen oder sich körperliche Anzeichen bemerkbar machen, die einen Sturz herbeiführen könnten.
Eine wichtige Maßnahme in der Sturzprävention ist die Reduzierung von Barrieren im häuslichen Umfeld. Dies bedeutet für Sie: Je mehr Hindernisse und Stolperfallen Sie im eigenen Haushalt beseitigen, umso mehr wird das Sturzrisiko eingegrenzt.
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Abhängig vom Pflegebedarf müssen hierfür nicht einmal umfangreiche Umbauten vorgenommen werden. Denn um die Gefahr von Stürzen vorzubeugen, sind meistens bereits kleinere Anpassungen ausreichend. Das können Sie tun:
Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die unterstützend in der Sturzprävention eingesetzt werden können. Hierzu gehören:
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Bevor Sie oder Ihr Angehöriger ein Hilfsmittel in Gebrauch nehmen, sollten Sie sich die richtige Handhabung und Funktionsweise von einer Fachperson erklären lassen. Ebenfalls wichtig ist eine regelmäßige Wartung der Geräte. Denn nur dann wird die Funktionstüchtigkeit gewährleistet und das Sturzrisiko eingegrenzt.
Tipp: Übung zur Sturzprophylaxe für
Mit der folgenden Übung kräftigen Sie Ihre seitliche Hüftmuskulatur und trainieren gleichzeitig das Gleichgewicht.
Diese Übung sollten Sie bestenfalls 10 Mal wiederholen. Weitere Bewegungsübungen zur Sturzprophylaxe finden Sie hier.
Sturzprophylaxe hat die Aufgabe, das Sturzrisiko zu minimieren. Sollte es dennoch vorkommen, das Ihr Angehöriger gestürzt ist, müssen Sie umgehend handeln und folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifen: (4)
Wurden Sie oder Ihr Angehöriger ärztlich versorgt, sollten Sie die mögliche Ursache durch eine Ärztin oder einen Arzt abklären lassen.
Auch Ängste, die durch einen Sturz verursacht wurden, gilt es behandeln zu lassen. Hierfür eignen sich multimodale Behandlungen. Diese umfassen psychotherapeutische Elemente und Bewegungsübungen. Sie bestehen aus einem Kombinationstraining aus Gleichgewichts- und Kraftübungen sowie aus Behandlungen, die der Entspannung dienen, wie Yoga oder Meditationsübungen.
Wichtig: Wir empfehlen pflegenden Angehörigen, einen Erste-Hilfe-Kurs zu absolvieren. Sollte Ihren Liebsten einmal etwas passieren, muss jeder Handgriff sitzen. Denn besonders bei älteren Mitmenschen zählt jede Sekunde, sodass eine schnelle Reaktionszeit in manchen Fällen sogar über Tod oder Leben entscheiden kann.
Die Sturzprophylaxe umfasst ein großes Bündel an Maßnahmen. Dies macht es den Betroffenen und ihren pflegenden Angehörigen oftmals nicht leicht, den Überblick zu bewahren. In einer Pflegeberatung können Sie sich darüber informieren, wie Sie das Sturzrisiko reduzieren können.
Sie können aber ebenso Ihren Hausarzt zum Thema Sturzprophylaxe befragen. Dieser kann Ihre Medikation überprüfen und diese gegebenenfalls anpassen. Sind Ihre Medikamente nicht die Ursache, kann ebenso ein Physiotherapeut hinzugezogen werden, der Ihr Sturzrisiko einschätzt und gemeinsam mit Ihnen ein individuelles Trainingsprogramm zur Sturzprophylaxe zusammenstellen kann.
Neben einer kostenlosen Pflegeberatung erhalten Pflegebedürftige ebenfalls finanzielle Unterstützung in Höhe von bis zu 4.180 Euro für die Schaffung von barrierefreiem Wohnraum durch die Pflegeversicherung. Sollte sich der Pflegebedarf der pflegebedürftigen Person im Laufe der Zeit verschlechtern, sodass weitere wohnliche Anpassungen notwendig sind, wird unter bestimmten Voraussetzungen ein erneuter Zuschuss durch die Pflegekasse gewährt.
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Des Weiteren unterstützt Sie die Kranken- und Pflegekasse bei der Finanzierung von Hilfsmitteln und Pflegehilfsmitteln. Denn diese reduzieren das Sturzrisiko und werden mit einem anerkannten Pflegegrad teilweise oder vollständig von den Kassen übernommen. (5)
Laut Statistischem Bundesamt ist jeder fünfte Mensch in Deutschland älter als 66 Jahre. Deswegen rückt das Thema Sturzprophylaxe immer mehr in den Vordergrund. Denn die Folgen eines Sturzes sind für Menschen in dieser Altersgruppe nicht allein körperlicher Natur. Sie haben ebenfalls Auswirkungen auf ihre Psyche, was die Lebensqualität der Betroffenen in einem hohen Maße beeinträchtigen kann.
Deswegen sollten Maßnahmen zur Sturzprophylaxe wie regelmäßige Bewegung und die barrierefreie Anpassung des Wohnumfelds so früh und kontinuierlich wie möglich umgesetzt werden. Denn nur dann können Stürze vorgebeugt und eine daraus resultierende Pflegebedürftigkeit verhindert werden.
Das Ziel der Sturzprophylaxe ist es, Sturzrisikofaktoren zu erkennen und mithilfe von verschiedenen Maßnahmen Stürzen vorzubeugen. Dadurch sollen besonders ältere Menschen vor den schwerwiegenden Folgen eines Sturzes geschützt und eine frühzeitige Pflegebedürftigkeit verhindert werden.
Zu den häufigsten Sturzrisikofaktoren im Alter gehören Muskelschwäche, Gleichgewichtsstörungen, Augenerkrankungen oder Fehlsichtigkeit, eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit sowie Stolperfallen wie Teppichkanten, herumliegende Kabel und rutschige Bodenbeläge.
(1) Statistisches Bundesamt – Demographischer Wandel in Deutschland: https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/_inhalt.html
(2) PPM PRO PflegeManagement – Sturzrisikoerfassung: https://www.ppm-online.org/pflegestandards/qualitaetsmanagement/pflegedokumentation/sturzrisikoerfassung-in-3-einfachen-schritten/
(3) DEXIMED – Polypharmazie im Alter (Multimedikation):https://deximed.de/home/klinische-themen/geriatrie/untersuchungeninterventionen/geriatrisches-management/polypharmazie-im-alter
(4) Malteser – Erste Hilfe für Senioren: Wichtige Tipps und Maßnahmen: https://www.malteser.de/dabei/information-tipps/erste-hilfe-bei-aelteren-menschen-was-ist-zu-beachten.html
(5) Sozialgesetzbuch (SGB) - Elftes Buch (XI) - Soziale Pflegeversicherung (Artikel 1 des Gesetzes vom 26. Mai 1994, BGBl. I S. 1014) § 40 Pflegehilfsmittel und wohnumfeldverbessernde Maßnahmen: https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_11/__40.html#:~:text=Die%20Zuschüsse%20dürfen%20einen%20Betrag,Euro%20je%20Pflegebedürftigem%20nicht%20übersteigen.
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