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Wie heißt es so schön: Wie man sich bettet, so liegt man!
Bereits für gesunde Menschen ist die richtige Matratze ausschlaggebend für einen gesunden und erholsamen Schlaf. Mit zunehmendem Alter, wenn körperliche Einschränkungen Einzug halten oder aufgrund einer schweren Krankheit pflegebedürftige Menschen ans Bett gefesselt sind, bekommt das alte Sprichwort nochmals eine ganz andere Bedeutung.
Steht dann das Thema Pflegebett im Raum, sollte die Entscheidung der passenden Pflegebettmatratze eine der obersten Prioritäten sein.
Mittlerweile ist die Auswahl groß und Betroffene haben die Wahl zwischen verschiedenen Modellen, die auf die individuellen Bedürfnisse ausgelegt sind. Aber was unterscheidet eine Pflegebett-Matratze von einer herkömmlichen Matratze?
Im folgenden Artikel erhalten Senioren und ihre Angehörigen wichtige Informationen über die verschiedenen Arten von Pflegebettmatratzen, welche Zuschüsse es gibt und was es bei der Anschaffung zu beachten gilt.
Pflegematratzen sind Funktionsmatratzen, die an die individuellen Bedürfnisse pflegebedürftiger Mitmenschen angepasst sind. Sie haben die Aufgabe, die Rehabilitation von Betroffenen zu vereinfachen und dienen zur Prophylaxe von Folgeerkrankungen wie Dekubitus, Lungenentzündung, Kreislaufschwäche und Thrombose.
Des Weiteren sind Pflegematratzen leichter als normale Matratzen und einfacher in der Reinigung sowie Handhabung, was die häusliche Pflege um ein Vielfaches erleichtert.
Spezielle Pflegematratzen eignen sich für Menschen, die altersbedingt oder aufgrund einer Erkrankung oder Behinderung den größten Teil des Tages im Bett verbringen müssen oder sogar bettlägerig sind. Sie sind die perfekte Ergänzung zum Pflegebett und beugen Erscheinungen einer Krankheit vor und sorgen für mehr Komfort.
Es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen. Sie sind an bestimmte Krankheiten wie Dekubitus, Demenz oder Parkinson angepasst und eignen sich zur Therapie von Schmerzpatienten. Somit können Betroffene abhängig des individuellen Krankheitsbildes vom passenden Modell profitieren.
Vorsicht: Pflegematratzen, die manchen Patienten Linderung verschaffen, sind für andere pflegebedürftige Personen die falsche Wahl und wirken sich negativ auf die Gesundheit und Psyche aus. Folgende Modelle kommen am häufigsten zum Einsatz:
Die meisten Pflegebetten sind mit einer Standard-Pflegebettmatratze beziehungsweise Weichlagerungsmatratze ausgestattet. Eine Pflegebett-Matratze wie diese erfüllt ausschließlich die grundlegendsten Anforderungen an den Liegekomfort und eignet sich für Menschen, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes keine spezielle Pflegebett-Matratze benötigen.
Sie sind so konzipiert, dass sie sich an die Körperkonturen anpassen und die Bandscheibe, sämtliche Gelenke sowie die Wirbelsäule des Patienten entlasten.
Pflegebedürftige, die bettlägerig sind, leiden häufig an Inkontinenz. Pflegebettmatratzen, die sich diesem Problem annehmen, sind so konzipiert, dass sie keine Körperflüssigkeiten ins Innere der Matratze dringen lassen. Des Weiteren bestehen sie aus einem Material, das sich besonders gut reinigen lässt.
Existiert beim Betroffenen kein Risiko an einem Dekubitus zu erkranken, können Sie in der häuslichen Pflege alternativ auf einen sogenannten Inkontinenzbezug (PU-Matratzenbezüge) zurückgreifen. Bestehen jedoch eine Bettlägerigkeit und das Risiko, dass sich Betroffene wundliegen, raten wir Ihnen als Dekubitus-Prophylaxe zu einer Anti-Dekubitus-Matratze, die Sie zusätzlich mit einem wasserdichten Inkontinenz-Bezug ausrüsten können.
Wichtig: Inkontinenz-Matratzenbezüge fallen nicht unter den Begriff „Inkontinenzhilfen“ und werden somit nicht durch die Krankenkasse bezuschusst. Versicherte mit einem anerkannten Pflegegrad (ehemals Pflegestufe) erhalten von der Pflegekasse nur einfache Inkontinenzunterlagen, welche in der Produktgruppe 51 im Hilfsmittelregister unter „saugende Bettschutzeinlagen“ als Pflegehilfsmittel gelistet sind.
Demenzkranke Menschen plagen oftmals Schlafstörungen. Dies hat zur Folge, dass Personen mit diesem Krankheitsbild schwer einschlafen können und unter ständiger Bettflucht leiden. Spezielle Pflegematratzen sorgen dafür, das Ein- und Durchschlafen der Betroffenen zu fördern sowie die innere Unruhe zu verringern.
Der Vorteil: Die Medikation zur Beruhigung der Patienten kann durch die passende Pflegebettmatratze reduziert werden. Dies geht mit weniger Nebenwirkungen einher.
Pflegematratzen wie diese verbessern die Körperwahrnehmung von Betroffenen. Sie sind vorwiegend kleinteilig aufgebaut, wirken stimulierend und passen sich perfekt an die verschiedenen Körperzonen an. Die Vorteile im Überblick:
Die größte Gefahr bei einer Bettlägerigkeit ist das Wundliegen. Denn in vielen Fällen sind Betroffene noch nicht einmal mehr in der Lage, sich selbstständig von einer Seite auf die andere Seite zu drehen.
Die Konsequenz dieser körperlichen Einschränkung ist, dass stark pflegebedürftige Patienten den Großteil des Tages immer in derselben Position liegen. Die Folge: Dekubitus.
Unter Dekubitus versteht man eine krankhafte Störung der Hautoberfläche und des darunterliegenden Gewebes. Dieses Krankheitsbild kann durch Reibung sowie durch eine ständige Druckbelastung entstehen. Im Anfangsstadium ist die Haut leicht gerötet. Mit der Zeit entzündet sich die Haut und kann im schlimmsten Fall sogar absterben. Für die Betroffenen ist dies äußerst unangenehm und mit großen Schmerzen verbunden.
Damit sich der Dekubitus nicht verschlimmert und ausbreitet, muss er unbedingt behandelt werden! Um den Körper zu entlasten, würde ein stetiger Lagerungswechsel dann als Dekubitus-Prophylaxe dienen. Jedoch ist dies in der häuslichen Pflege in der Regel nicht möglich.
Körperregionen, die besonders gefährdet sind, sind das Gesäß, die Ferse, der Kopf sowie die Schulterblätter und der Rücken. Um einem schmerzhaften Dekubitus vorzubeugen oder ein Wundliegen im Anfangsstadium einzugrenzen, eignen sich Antidekubitusmatratzen. Sie sorgen für eine ganzkörperliche Druckverteilung. Dies hat den Vorteil, dass in liegender Position weniger Druck auf die besonders beanspruchten Regionen des Körpers ausgeübt wird.
Um den Auflagendruck zu minimieren, basieren die verschiedenen Modelle auf unterschiedlichen Wirkungsprinzipien:
Die unterschiedlichen Matratzen sind unter dem Namen Weichlagerungsmatratzen, Wechseldruckmatratzen und Micro-Stimulations-Matratzen bekannt. Die Funktionsweise der verschiedenen Antidekubitusmatratzen sieht folgendermaßen aus:
Diese Art von Antikubitusmatratzen bestehen aus verschiedenen Schaumstoffen, die sich in ihrem Härtegrad unterscheiden und wie bei einem Sandwich übereinander gelagert sind. Hochwertige Weichlagerungsmatratzen basieren auf einem Würfelsystem, das sich individuell an den Körper des Patienten anpasst. Die oberste Schicht der Matratze besteht in der Regel aus einem viskoelastischem Schaumstoff.
Dies hat den Vorteil, dass sich die Härte der Matratze bei Erwärmung verändert und sich den Körperkonturen anpasst. Somit eignen sich Kaltschaummatratzen wie diese für die Dekubitus-Prophylaxe sowie zur Therapie von Dekubitus.
Wechseldruckmatratzen bestehen aus diversen Luftkammern, die in gewissen Abständen auf- und abgepumpt werden können. Dies hat den Vorteil, dass einzelne Regionen des Körpers individuell be- und entlastet werden können und der Auflagendruck deutlich reduziert wird. Daher dienen Wechseldruckmatratzen der Prophylaxe und eignen sich zur Therapie eines Dekubitus.
Wichtig: Nicht alle Dekubituspatienten profitieren von dieser Art von Pflegebettmatratze. Menschen mit Wahrnehmungsstörungen (Alzheimerpatienten) können nach einer gewissen Zeit das Gefühl für ihre Körpergrenzen verlieren. Auch für Schmerzpatienten sind Dekubitusmatratzen, die auf dem Wechseldrucksystem basieren, oftmals kontraproduktiv. Sind die Kammern vollständig mit Luft gefüllt, kann dies beim Betroffenen zusätzliche Schmerzen verursachen.
Des Weiteren sollten Sie bedenken, dass die arbeitenden Luftpumpen für einen kontinuierlichen Geräuschpegel sorgen, der sich ungünstig auf den Schlaf auswirken kann.
Stimulierende Antidekubitusmatratzen bestehen aus einer Unterfederung und aus einer darüberliegenden Schaumstoffmatratze aus Kaltschaum. Sie sind so konzipiert, dass sogenannte Torsionsflügelfedern jede Bewegung des Patienten auffangen und mithilfe einer Rückkopplung individuelle Mikro-Impulse an den Körper abgeben.
Dies garantiert eine optimale Druckverteilung. Auch eine bessere Durchblutung der beanspruchten Körperregionen wird gewährleistet. Der Nachteil: Sie eignen sich nur für pflegebedürftige Menschen, die sich noch eigenständig bewegen können.
Wichtig: Eine Dekubitusmatratze ersetzt eine fortlaufende Umlagerung von bettlägerigen Patienten nicht! Sie agiert ausnahmslos unterstützend, da die Intervalle zwischen den Umlagerungen verzögert stattfinden können.
Der Preis für Pflegebett-Matratzen gestaltet sich unterschiedlich und ist abhängig vom jeweiligen System, der Größe und der Ausstattung. Eine Standard-Pflegebettmatratze ist bereits für circa 100 Euro erhältlich und Pflegebettmatratzen für Demenzkranke kosten um die 300 Euro.
Dekubitusmatratzen, die einem Wundliegen vorbeugen oder das Krankheitsbild lindern, sind teurer. Die Preise hierfür liegen abhängig vom Modell und der Komplexität des Matratzensystems zwischen 100 und 1.600 Euro.
Damit eine Pflegematratze ihren Zweck erfüllen kann, sollten Sie sich im Voraus darüber im Klaren sein, welche Art von Matratze die Richtige ist. Darauf sollten Sie bei der Auswahl achten:
Pflegebettmatratzen sind medizinische Hilfsmittel und werden von den Krankenkassen bezuschusst. Die Voraussetzung: Es sollte eine medizinische Notwendigkeit bestehen. Hierfür muss der behandelnde Arzt eine Krankheit diagnostizieren, die eine Pflegebettmatratze notwendig macht.
Ist dies der Fall und die versicherte Person hält das Rezept in den Händen, kann die ärztliche Verordnung bei der Krankenversicherung eingereicht werden. Wird der Antrag genehmigt, übernimmt die Krankenkasse einen Anteil der Kosten. Dies bedeutet, dass Sie eine minimale Zuzahlung leisten müssen.
Sind Versicherte von der Zuzahlung befreit, muss kein Eigenanteil geleistet werden. Sollte Ihre Versicherung den Antrag auf Kostenübernahme ablehnen, haben Sie das Recht innerhalb der gesetzlichen Pflicht von einem Monat Widerspruch einzulegen.
Ob Sie bereits im Besitz einer Zuzahlungsbefreiung sind oder Anspruch auf diese haben, können Sie bei Ihrer Krankenversicherung erfragen.
Wichtig: Sammeln Sie sämtliche Belege, die Sie bei der Anschaffung von Hilfsmitteln erhalten haben. Diese müssen Sie der Krankenkasse bei der Antragstellung auf Zuzahlungsbefreiung vorlegen.
Senioren mit einem entsprechenden Pflegegrad werden bei der Anschaffung einer speziellen Pflegebettmatratze wie beispielsweise einer Dekubitusmatratze von der Pflegekasse unterstützt. Auch hier benötigen Sie ein Rezept Ihres Arztes, was widerspiegelt, dass eine Notwendigkeit besteht.
Die Voraussetzung für die Genehmigung: Das Pflegehilfsmittel muss die häusliche Pflege erleichtern, die Beschwerden lindern oder der betroffenen Person mithilfe der Pflegebettmatratze ein selbstständigeres Leben ermöglichen.
Der Antrag wird ebenfalls bei der Krankenkasse gestellt. Versicherte ohne Zuzahlungsbefreiung müssen für technische Pflegehilfsmittel einen Eigenanteil von 10 Prozent (maximal 25 Euro) eigenständig finanzieren. Damit Sie auf der sicheren Seite stehen, raten wir Ihnen, die Kostenübernahme im Voraus mit Ihrer Krankenversicherung abzuklären.
Die Matratze, eines Pflegebettes muss immer in einem hygienisch einwandfreien Zustand sein. Denn keiner möchte, dass Pflegebedürftige aufgrund mangelnder Hygienemaßnahmen zusätzlich erkranken.
Aus diesem Grund muss darauf geachtet werden, dass Körperflüssigkeiten wie beispielsweise Blut, Schweiß, Kot und Urin, die trotz sämtlicher Maßnahmen die Pflegematratze verunreinigen können, sofort entfernt werden.
So können Sie die Bildung von Viren, Bakterien und Keimen verhindern:
Pflegebett-Matratzen dienen der Prophylaxe und haben die Aufgabe, die Rehabilitation von pflegebedürftigen Menschen zu vereinfachen. Sie bieten bei Bettlägerigkeit einen optimalen Komfort und erleichtern die häusliche Pflege.
Versicherte können von Zuschüssen durch die Kranken- und Pflegekasse profitieren. Hierfür benötigen Betroffene ein Rezept ihres Arztes. Wird die Pflegematratze von der Pflegekasse bezuschusst, muss zusätzlich ein anerkannter Pflegegrad vorhanden sein.
Die wichtigsten Fragen & Antworten zum Thema, die häufig von unseren Nutzern gestellt werden.
Liegt ein Rezept vom Arzt vor und die Notwendigkeit der Pflegebettmatratze wird bestätigt, übernimmt die Krankenkasse den Hauptanteil der Kosten.
Für mehr Hygiene und Komfort eignen sich Matratzenschoner, Matratzenbezüge sowie waschbare Bettschutzeinlagen. Sie sorgen dafür, dass Körperflüssigkeiten nicht in die Matratze eindringen können. Auch Einweg-Bettschutzeinlagen sind im Hilfsmittelregister unter „Pflegehilfsmittel zum Verbrauch“ gelistet. Versicherte mit einem anerkannten Pflegegrad können von monatlichen Zuschüssen durch die Pflegekasse profitieren.
Eine Standard-Pflegebettmatratze ist Bestandteil des Pflegebettes. Sie erfüllt jedoch nur die grundlegendsten Anforderungen.
Zur Prophylaxe und Linderung eines Dekubitus haben sich Wechseldruckmatratzen, Weichlagerungsmatratzen sowie Matratzen mit Mikrostimulation in der Praxis bewährt.
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